Bad Fusch (S)

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Michael
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Bad Fusch (S)

Beitrag von Michael »

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Salzburgwiki-Artikel:
Das "Bad in der Fusch" am Ende der etwa vier Kilometer langen Badstraße im Weichselbachtal war schon im 15. Jahrhundert im Pinzgau für seine heilende Wirkung bekannt. Die ersten Kurgäste waren wahrscheinlich Bauern aus dem stark versumpften Oberpinzgau, die damals häufig unter dem "Wechselfieber" zu leiden hatten.

Um 1417 soll eine zweitürmige Kirche existiert haben, was aufgrund des Silbererzbergbaus auf dem Kühkarkopf im Weichselbach denkbar wäre. Im 18. Jahrhundert erlangte der Kurort immer mehr an Bedeutung und erlebte schließlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert seine Blütezeit. Ein großer Förderer und Gönner war Erzbischof Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg, nach dem die stärkste Quelle, die "Fürstenquelle", benannt ist. Er besuchte von 1829 bis 1843 regelmäßig den Kurort und besaß hier ein Haus. Er war auch als begeisterter Alpinist bekannt und bestieg mit dem Bergführer Johann Holzer, der unter dem Namen Bad-Hans weitum bekannt, viele der umliegenden Gipfel. So wurde der Hohe Tenn von ihm erstmals bestiegen. Der Erzbischof ließ in der Umgebung des Kurortes Unterstandshütten errichten und Spazierwege anlegen. Der heute verfallene Fürstenweg führte von Bad Fusch nach Ferleiten.

Im 17. Jahrhundert zerstörte eine Lawine vom Mitterkar die Kirche und mehrere Gebäude. Man errichtete 1705 die Kirche, die dem Hl. Wolfgang geweiht war, neu an einem sicheren Platz. Sie war dem Hl. Wolfgang deswegen geweiht, weil Wolfgangkultstätten häufig in der Nähe heilkräftiger Quellen zu finden sind. Auch Wallfahrten nach Bad Fusch fanden statt.

1844 beschädigte neuerdings eine Lawine die Kirche und vernichtete auch das Schwarzenbergsche Wohnhaus. Die Schäden wurden wieder behoben, die zerstörte Einrichtung der Kirche von wohltätigen Kurgästen ersetzt. Später erhielten die Gebäude durch ausgedehnte Waldpflanzungen einen natürlichen Schutz.

Ende des 19. Jahrhunderts kamen durchschnittlich 500 Badegäste aus dem In- und Ausland in den Sommermonaten nach Bad Fusch. Die Maler der Romantik entdeckten den Kurort bald als lohnendes Motiv. Es existiert auch eine Reihe von Kupferstichen und Gemälden des "Fuscherbades", unter anderem von Georg Pezold, Friedrich Loos, Heinrich Reinhold oder Jakob Alt aus dieser Zeit. Auch Hugo von Hofmannsthal besuchte in jungen Jahren mehrmals Bad Fusch.

Neuen Aufschwung erlebte der Ort durch den Bau der Badstraße 1893. Es folgten die Verbesserung der beiden Hotels, die Anlage eines Schwimmteiches, einer Kegelbahn und eines Tennisplatzes. Von Bruck bis Bad Fusch wurde ein Stellwagendienst eingerichtet und im Ort ein Saisonpostamt eröffnet.

Bald nach dem Ersten Weltkrieg setzte jedoch der Niedergang ein. Die ungünstige Verkehrslage, die starke Konkurrenz größerer und bekannterer Kurort, mehrmals wechselnde Besitzer und Brände waren Gründe dafür. Zwar versuchte man nach dem Zweiten Weltkrieg nochmals den Kurort wieder zu beleben, aber das großzügig geplante Projekt musste wegen finanzieller Missgriffe aufgegeben werden.

Heute ist der ehemalige Kurort wegen seiner Weltabgeschiedenheit und schönen Landschaft nahe der Großglockner Hochalpenstraße ein beliebtes Ausflugsziel. Gemeinsam bemühen sich nun Besitzer, Gemeinde und Tourismusverband in kleinen Schritten um die Revitalisierung dieses Ortes. So wurde Ende März 2008 die Badestraße wieder freigegeben, nachdem sie Jahrelang wegen Felsturzgefahr gesperrt war.
Viel mehr "lost place" als Spukort, liegt der ehemalige Kurort nach wie vor vergessen in einem Seitental der Zufahrt zur Großglockner Hochalpenstrasse. Für einen Besuch sollte man die schneefreien Monate wählen, da sich die im Artikel erwähnte "Badestraße" doch recht abenteuerlich entlang eines Tales in luftigen Höhen windet. Bei meinem erstmaligen Besuch wurde ein weiteres Vordringen zu den Gebäuden durch Holzschlägerungs-Arbeiten auf halbem Wege gestoppt. Bei Zeiten werde ich wieder einen Besuch wagen und mehr davon berichten.
Paranormale Ereignisse sind bislang nicht bekannt.
Ich weiß daß ich nichts weiß

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