Seite 1 von 1

Ein heißer Beitrag (Monoblock-Klimageräte und der (Un)Sinn dahinter)

Verfasst: Di 12. Jun 2018, 18:28
von Markus
Es gibt fast keine Übergangszeiten mehr (Frühling, Herbst) und der Sommer gleicht immer mehr einem apokalyptischen Szenario (tagsüber ist es extrem heiß und nachts gibt es keine Abkühlung, denn dann steht die Luft).

Seit Jahren habe ich mir vorgenommen, mir eine Klimaanlage zuzulegen, da unser Wetter immer extremer wird und ich auch aus diversen gesundheitlichen Problemen so ein Ding benötige ...

Mit meinem letzten Ersparten habe ich mir (nach stundenlanger Recherche) nun dieses Monoblock-Klimagerät von Einhell zugelegt (da Splitgeräte weit über meinem Budget liegen und ich so eines zudem nirgendwo sinnvoll montieren könnte/dürfte). Dazu habe ich mir passend ein "Hot Air Stop"-Paket mitbestellt:
61CUSE8YA7L._SL1500_.jpg
71IlMsAc4+L._SL1500_.jpg
Und es ist … nunja … gut. Aktuell habe ich etwa 26 Grad in der Wohnung und etwa 23 Grad im Schlafzimmer (ca. 8m²), wo das Gerät steht.
Es fühlt sich gut an, aber das Gerät ist sehr laut und es läuft die ganze Zeit (bei über 23 Grad schaltet sich der Kompressor ein, ansonsten läuft nur der eingebaute Ventilator). D.h. ich werde wohl auf den Strich gehen müssen, um mir die Stromrechnung leisten zu können :twisted: .

Und was diesen "Hot Air Stop" betrifft, haben die Entwickler wohl nicht ganz mitgedacht :x ...
Das Befestigen geht zwar ganz gut, allerdings haben die Entwickler offensichtlich vergessen, dass ein Fenster 4 Seiten hat. Man bringt das Teil also an und freut sich, bis man feststellt, dass auf der vierten Seite des Fensters ja auch ein Spalt ist ... und dort wird die heiße Abluft wieder heftig reingeblasen. Dieser "Hot Air Stop"-Plastikfetzen ist zwar relativ lang, jedoch nicht so lang, dass dieser rund um das Fenster geht. Ich musste daher etwas Selbstgebasteltes anbringen (im Foto rechts das schwarze Teil).
fenster.jpg

Monoblock-Klimageräte (ein persönliches Fazit): Sinn oder Unsinn ?

Also generell betrachtet sind solche Geräte eigentlich nicht wirklich brauchbar ...
Die Kühlleistung ist meist dürftig (vor Allem, was die von den Herstellern angegebenen Daten betrifft), die Lautstärke ist enorm ebenso der Stromverbrauch und die "Montage" dieser Geräte ist auch nicht so einfach, wie man es sich vorstellt (man muss dabei die Abstände des Gerätes zur Mauer bzw. zu anderen Gegenständen beachten, der Abluftschlauch darf keinen Knick haben und durch die abgesaugte Luft ist es notwendig, dass man z.B. die Schlafzimmertüre immer einen Spalt offen lassen muss).

Und wenn man kein riesiges Loch in die Wand stemmen will oder kann, dann muss man sich mit einem "Hot Air Stop" herumschlagen ...
Generell ist auch schon allein der Aufstellungsort ein Dilemma. Eine Aufstellung z.B. im Wohnzimmer ist problematisch wegen der Lautstärke (nebenbei Fernzusehen ist dabei nicht wirklich möglich, ohne die Lautstärke des Fernsehers erheblich zu erhöhen), im Schlafzimmer ist dies ebenso ein Problem wegen der Lautstärke (selbst wenn nur der Ventilator läuft, ist es sehr laut).

Also wohin damit ? In die Abstellkammer ? Das ist auch wenig sinnvoll, da zwar dieser Raum schön kühl, das Gerät jedoch zu schwach ist, um zumindest angrenzende Räume mitzukühlen.

Ich werde trotz aller negativen Seiten das Gerät nicht zurückgeben, da ich keine andere Möglichkeit bez. einer Klimaanlage habe. Jedoch ist meine Empfehlung, ein Monoblock-Klimagerät zu meiden und lieber noch etwas zu sparen, um sich ein Splitgerät zuzulegen (wenn die Voraussetzungen für die Montage solch eines Gerätes gegeben sind !).

In diesem Sinne ... ein Gehörsturz ist zwar vorprogrammiert, jedoch schwitze ich endlich nicht mehr 8-)
Und was diesen "Hot Air Stop" betrifft, wird sich erst zeigen, ob dieser hält oder sich irgendwann denkt "Ich mag nicht mehr !" und einfach runterfällt ...

Re: Ein heißer Beitrag (Monoblock-Klimageräte und der (Un)Sinn dahinter)

Verfasst: Mi 13. Jun 2018, 09:00
von Nyl_Skirata
Hi,

wir haben auch so ein Teil bei uns im Wohnzimmer stehen und müssen sagen, ohne ging es bei uns nicht.
Bei uns bekommts ohne solcher Technik locker um die 30°C und auch ohne diesen Fensterfetzn(sorry, aber ich hasse dieses Ding zum "abdichten", weil er nix ausgehalten hat und ich ihn wieder entfernen musste) bekommen wirs wenigstens auf gute 24°C runter, wenn überall die Fenster geschlossen sind.
Nachts drehen wirs ab und öffnen dann die Fenster.(ja gut, es kommt immer aufs Gebäude an und auf den Wind)
Klar sind Monoblock-Geräte nicht so effizient wie gesplittete, aber wir könnten bei uns nicht ohne im Semi-Dachgeschoß.

Re: Ein heißer Beitrag (Monoblock-Klimageräte und der (Un)Sinn dahinter)

Verfasst: Do 14. Jun 2018, 22:27
von Markus
Hi Nyl,

also momentan hält der "Fetzn" (noch) ...
Wie hast du das bei euch nun gelöst ? Ein Loch in die Wand gestemmt ?

Mir ist noch was gravierend Negatives bez. dieses "Hot Air Stop" aufgefallen:
Was ist, wenn es regnet ?
Da der Abluftschlauch (zumindest bei mir) schräg durch den "Hot Air Stop" nach aussen kuckt, würde es in den Schlauch hineinregnen ... was eher nicht so gut für's Gerät ist. D.h. ich muss (bzw. müsste) den Schlauch immer rausnehmen, wenn ich mal unterwegs bin oder schlafe (denn da könnte es ja regnen). Ausserdem müsste ich auch immer das Fenster schliessen, da sich bei Regen sonst das Wasser im unteren Teil des "Hot Air Stop" sammelt ...

Das Ganze ist komlizierter und umständlicher, als ich gedacht habe :twisted:, aber ohne die Möglichkeit einer Split-Anlage (aus Kostengründen und baulichen Möglichkeiten) bleibt dem schwitzenden Durchschnittsbürger offensichtlich nur der Griff zu so einem Monoblock-Teil :( .

Re: Ein heißer Beitrag (Monoblock-Klimageräte und der (Un)Sinn dahinter)

Verfasst: Mo 18. Jun 2018, 12:00
von Nyl_Skirata
Gelöst? naja, ich hab etwas herumexperimentiert, bevor ich darauf ges****sen hab.
Ich hab sogar eine Kunststoffplatte angefertigt, die in das obere Fenster passt und in die ich den Schlauch stecken kann, bewirkte nichts.
Wir hängen den Abluftschlauch einfach so beim Fenster raus und machen überall sonst in der Wohnung die Fenster zu. Das funktioniert bei uns ganz gut.
Derzeit geht am Abend soundso so oft der Wind, dass wir einfach gekippt haben und die Klima nicht brauchen, bzw. uns an die derzeitigen Temperaturen gewöhnt haben, dass es uns nicht so unangenehm wird.
Derzeit haben wir immerzu 26-28°C (gut bei 28°C werf ich ohnehin die Klima an), aber es lässt sich mit ca. 50-60% relativer Luftfeuchte aushalten.

Mit Regen hatten wir bisher nie Probleme.
Auch nicht mit dem Hot-Air-Stop. Außer bei Starkregen, oder wenn es direkt von der Seite kam, auf der der Abluftschlauch raushängt.
Bei unserer Wohnung ist es stark wetterbedingt, obs Wurscht ist, oder nicht.
Wir haben grundsätzlich eher aus Westen die Wetterseite, es wechselt aber regelmäßig und kommt aus Osten. Da müssen wir das Fenster schließen.
In den letzten Tagen hat es aber an sich eh recht abgelühlt und wir verwenden die Klima derzeit gar nicht.

Meine Anti-Hitze-Kommandozentrale

Verfasst: Di 10. Jul 2018, 14:01
von Markus
Ich bin aus gesundheitlichen Gründen ziemlich anfällig bez. Temperatur (vor Allem bei Hitze) und bin froh, dass ich mir das Teil zugelegt habe.
Allerdings ist es eine Art "Hassliebe" ...
Die Aufstellung ist nicht so einfach (bez. der einzuhaltenden Abstände zu anderen Gegenständen), das Teil ist extrem laut (selbst wenn nur der Lüfter läuft), die Abluftrohr-Verlegung ist ziemlich mühsam und besonders das Anbringen dieses "Hot Air Stop" ist eine echte Herausforderung (wobei dieser "Fetzn" überraschenderweise noch immer hält).

Inzwischen ist das Ganze zu einem echten Projekt ausgewachsen ...
IMG_20180710_124920.jpg
Standardmäßig steckt man den Abluftschlauch durch eine Öffnung des "Hot Air Stop" und dadurch lastet das ganze Gewicht auf dem Ding. Um das zu vermeiden (und in Folge das Ablösen der Befestigung des "Hot Air Stop") habe ich mit einem Draht den Abluftschlauch von oben festgemacht, damit das Gewicht nicht vom "Hot Air Stop" gehalten werden muss. Und weil ich grad dabei war, habe ich auch das Fenster mit einem Draht so festgemacht, dass es sich bei Wind nicht hin- und herbewegt. So nebenbei habe ich auch einen Ventilator hinter dem Gerät aufgestellt, damit sich die kühle Luft im Raum besser verteilt.
Ahja ... falls sich manche wundern: Ich habe zudem eine schwarze Teichfolie aussen an den Fenstern angebracht, um zu verhindern, dass sich die Fenster durch die Sonneneinstrahlung aufheizen, denn dadurch würde sonst in Folge die Zimmertemperatur zusätzlich steigen. Und die Löcher im Fliegengitter stammen noch vom letzten Hagel ...

Mein Fazit:
Anfangs war es nur eine sehr gute und ziemlich simple Vorstellung, welche sich aber dann in der Realität (und in Summe) als echte Herausforderung herausgestellt hat. Jedoch möchte ich nicht mehr ohne Klimagerät leben ... auch wenn es einige Nachteile dabei gibt.

Re: Ein heißer Beitrag (Monoblock-Klimageräte und der (Un)Sinn dahinter)

Verfasst: Mi 11. Jul 2018, 08:35
von Nyl_Skirata
Wobei schwarze Teichfolie eher kontraproduktiv ist, was das Aufheizen betrifft.

Hast du eigentlich sonst alle Fenster offen, wenn die Klima läuft?

Re: Ein heißer Beitrag (Monoblock-Klimageräte und der (Un)Sinn dahinter)

Verfasst: Do 12. Jul 2018, 11:20
von Markus
Nyl_Skirata : Mi 11. Jul 2018, 08:35 Wobei schwarze Teichfolie eher kontraproduktiv ist, was das Aufheizen betrifft.

Hast du eigentlich sonst alle Fenster offen, wenn die Klima läuft?
Nein, wenn das Gerät läuft, sind alle Fenster zu (auf dem Foto ist das Fenster offen, da es nicht so heiss und das Gerät nicht eingeschalten war).
Weisse Teichfolie gab es nicht, nur noch graue (aber die war etwa doppelt so dick und hätte nicht gehalten).